Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

Wichtige Schulsozialarbeit wird im Rheingau-Taunus-Kreis ausgebaut


 

  • Ausbau und Verstetigung der Schulsozialarbeit im Landkreis bis Mitte 2025 abgeschlossen
  • Bedarf an Schulsozialarbeit ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen
  • Wichtige Maßnahme für Präventionsarbeit und Begleitung

 

An weiteren sechs Grundschulen im Rheingau-Taunus-Kreis wird die Schulsozialarbeit ab 2025 etabliert und so die Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit sozialpädagogischen Angeboten unterstützt. Mit der Einrichtung der Schulsozialarbeit an den Standorten in Heidenrod (Fledermausschule und Grundschule Kemeler Heide), Niedernhausen (Lenzenbergschule), Walluf (Walluftalschule) und Eltville (Sonnenblumenschule und Waldbachschule) verfügen alle Grundschulen im RTK über ein solches Angebot.

 

Die Grundschulen werden gemäß dem Rahmenkonzept mit einem Betreuungsschlüssel von einer Vollzeitkraft pro 300 Schüler ausgestattet. Schulsozialarbeit ist gemäß Sozialgesetzbuch eine Pflichtleistung der Jugendhilfe. Früher war Schulsozialarbeit nur an weiterführenden Schulen vorgesehen, wurde im RTK ab 2018 in Form eines Modellprojekts an Grundschulen in Lorch und Aarbergen angeboten. Aufgrund des Erfolgs des Modellprojekts wurde die Schulsozialarbeit dann ab 2020 im gesamten Landkreis schrittweise ausgeweitet.

 

„Die Schulsozialarbeit ist ein ganz wichtiger Baustein unserer Angebote an Schülerinnen und Schüler“, erläutert Landrat Sandro Zehner. „Wir haben einen stark gestiegenen Beratungs- und Unterstützungsbedarf bundesweit und auch hier im Rheingau-Taunus-Kreis. Im Schuljahr 2022/2023 haben 1127 Schülerinnen und Schüler das Angebot einer Einzelberatung genutzt. 2018 waren es 94 Schülerinnen und Schüler. Wir wollen präventiv und durch ausgebildete Fachkräfte mit den Jüngsten daran arbeiten, mit Konflikten, Ängsten, Aggressionen und Motivationsstörungen umzugehen. Das ist eine wichtige Investition in die Zukunft - nicht nur der betroffenen Kinder, sondern der gesamten Klassenverbände und Schulgemeinschaften.“

 

Die Ziele der Schulsozialarbeit sind zum Beispiel:

  • individuelle Stärkung der Eigenverantwortung und Förderung vorhandener Kompetenzen
  • positive Lern- und Lebensbedingungen schaffen
  • langfristige Verbesserung der Teilhabe an Bildung und Stärkung der Erfolgschancen
  • Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung
  • Förderung der Sozialkompetenzen und Konfliktfähigkeit
  • Stärkung der Erziehungsberechtigten und der Lehrkräfte

 

Die Schulsozialarbeit sorgt für Angebote, die die individuelle Situation der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Es werden altersgerechte Einzel- und Gruppensituationen geschaffen, die es ermöglichen, an vorhandene Kenntnisse und Kompetenzen anzuknüpfen und Erfahrungsräume zu schaffen.

Folgende Methoden und Werkzeuge kommen dabei beispielsweise zum Einsatz:

  • Lösungsorientierte sozialpädagogische Beratung und Einzelfallbegleitung
  • Mobbing-Intervention
  • Erlebnis-, Spiel- Theater- und Sportpädagogik
  • Selbstbehauptungstraining
  • Anti-Gewalt-Training
  • Mediation
  • Achtsamkeitstraining
  • Geschlechtssensible Angebote und kultursensibles Handeln

 

Die entsprechenden freien Träger der Jugendhilfe, die mit der Durchführung der Schulsozialarbeit beauftragt werden sollen, wurden in einem hausinternen Auswahlverfahren gefunden. Die Vergabe erfolgte durch eine Auswahlkommission, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Jugendhilfeausschusses, Vertretern des Fachdienstes Jugendhilfe und der Jugendhilfeplanung. 

Die Aufwendungen für die Schulsozialarbeit an den weiteren Grundschulen werden im Haushaltsplan 2025 mit rund 350.000 Euro veranschlagt.

Ab dem Schuljahr 2025/2026 wird die Schulsozialarbeit zusätzlich auch an den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Kreisträgerschaft eingeführt: an der Janusz-Korczak-Schule in Bad Schwalbach, der Erich-Kästner-Schule in Idstein und der Leopold-Bausinger-Schule in Geisenheim mit jeweils 0,5 Vollzeitstellen. Damit erfolgt auch hier die Umsetzung eines einstimmigen Kreistagbeschlusses aus dem Februar 2024. Die Aufwendungen für die Schulsozialarbeit an den Förderschulen werden mit rund 130.000 Euro veranschlagt.