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Spende für die Ukraine - RTK stellt 22 PCs für den Deutsch-Ukrainischen-Verein (TIU) e.V. zur Verfügung
- Ältere Computer der Kreisverwaltung werden Hilfsmittel statt Elektroschrott
- Landrat und Erster Kreisbeigeordneter übergeben Spende persönlich
- Internat in Ternopil kann damit Internet-Infrastruktur und Online-Unterricht ermöglichen
Sie kommt mit dem Mini-Van ans Kreishaus in Bad Schwalbach. Jule Schneider aus Idstein holt hier eine wertvolle Fracht ab, die es unbeschadet bis in das 1.478 km entfernte Ternopil in der Ukraine schaffen muss. Sie hat sogar schon die Rückbänke umgelegt und Decken mitgebracht. Jule Schneider ist die Vorsitzende des Deutsch-Ukrainischen-Vereins (Taunusstein Idstein Untertaunus) e.V. und hat heute einen Termin mit Landrat Sandro Zehner, dem Ersten Kreisbeigeordneten Klaus-Peter Willsch und 22 Computern.
„Vor allem die ländlichen Regionen in der Ukraine haben eine ganz schlechte Infrastruktur und besitzen zum Teil in den Schulen gar keine Computer“, berichtet Jule Schneider im Gespräch mit dem Landrat. „Da ist es natürlich toll, wenn dann bald zumindest ein paar PCs für mehrere hundert Schulkinder zur Verfügung stehen. Seit dem Beginn des Krieges werden auch viele Kinder online unterrichtet. Wir unterstützen hier auch ein Internat in Ternopil. Dort leben und lernen Kinder, die aus einem so ärmlichen Umfeld stammen, dass sie nur in den Ferien nach Hause zu den Eltern können.“
Jule Schneider ist seit fast drei Jahren ständig auf der Suche nach Spenden. Im Deutsch-Ukrainischen-Verein (TIU) e.V. haben sich 2022 verschiedene Gruppen ehrenamtlicher Helfer zusammengefunden. Anfangs war die Hilfsbereitschaft der Menschen in unserer Region riesig. Fast jede Woche starteten Transporter und sogar ganze LKW in Richtung Ukrainische Grenze. Jetzt wird es schwerer Unterstützer zu bekommen. Der seit fast drei Jahren tobende Krieg hat für einen Abnutzungseffekt gesorgt, sagt die erste Vorsitzende Jule Schneider. Andere Krisenherde in der Welt sind momentan teilweise präsenter bei den Menschen. Trotzdem ist Jule Schneider im Rheingau-Taunus-Kreis immer wieder unterwegs, um Spenden aufzutreiben. Als die Anfrage nach Computern kam, rief Sie bei mehreren Schulen im Landkreis an und schließlich in der Kreisverwaltung. Die IT und der Landrat haben direkt gemeinsam entschieden: ja, da können wir helfen. Die nun zur Verfügung gestellten PCs mit Monitoren, Tastaturen und allen notwendigen Kabeln sind abgeschriebene Modelle, die aber immer noch gut funktionieren und ihren Zweck erfüllen werden.
„Das ist eine ganz tolle Geste für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte“, freut sich Jule Schneider. „Die Schule die wir damit unterstützen hat überhaupt keine digitale Infrastruktur. Die brauchen wirklich alles, was den Kindern hilft. Vor allem hilft es weiterhin den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Dass Alter der PCs spielt da keine Rolle. Es geht darum digitale Türen in die Welt zu öffnen und das erreichen wir damit. Super, dass wir hier vom Landkreis unterstützt werden.“
Landrat Sandro Zehner hört aufmerksam zu, fragt nach dem Ablauf bei den einzelnen Hilfstransporten. Er weiß aus eigener Erfahrung wie groß der Aufwand ist, um Spenden von Deutschland über Polen bis in die Ukraine zu bringen: „Da können wir mit technischer Ausstattung, die wir hier nicht mehr nutzen in der Tat Gutes tun. Deswegen unterstützen wir das natürlich gerne. Ich danke wirklich von Herzen allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die auch nach fast drei Jahren Krieg in Vereinen oder privat aktiv sind, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Da ich selbst bereits Hilfstransporte bis zur polnisch-ukrainischen Grenze begleitet habe, weiß ich wie groß diese Herausforderung ist und wie wichtig solche Spenden sind. Daher mein höchster Respekt, an alle Menschen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, die sich hier einbringen und einsetzen.“
Nach dem Fototermin wird es Zeit die 22 Computer samt Zubehör abzutransportieren. Zwei fleißige Helfer aus der IT des Kreishauses packen mit an und laden gemeinsam mit Jule Schneider alles in den Mini-Van. Mit welchem Transporter die PCs und weitere Spenden bei der nächsten Fahrt in die Ukraine kommen, weiß sie noch nicht. Aber es wird sich etwas finden, sagt sie optimistisch. Schnell macht sie noch ein Foto mit den Helfern vor dem Wagen und dann gehen die Schiebetüren zu und so startet durch Jule Schneider und den Landkreis das neue Leben dieser PCs – als Hilfsgüter, anstatt als Elektroschrott.
Unterstützen kann den Deutsch-Ukrainischen-Verein (TIU) e.V. natürlich jeder.
Informationen gibt es auf der Webseite: Startseite/Домашня сторінка – Informationen für Menschen aus der Ukraine in Wehen
Wer mit dem Verein in Kontakt treten möchte kann das am einfachsten per E-Mail tun: kontakt@ukraine-tiu.de