Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

Hängepartie nicht hinnehmbar: Landrat Sandro Zehner fordert von Bundesverkehrsminister Lösung beim Rüdesheimer Bahnübergang


 

  • Machbarkeitsstudie zum Umbau des Bahnübergangs nach zwei Jahren nicht final geprüft
  • Bahnunterführung ist einzige Option, die mit Welterbestatus des Oberen Mittelrheintals vereinbar wäre
  • Landrat Zehner setzt sich für eine schnelle Entscheidung und Beginn der Planungen ein

 

Stillstand. Ein bekannter Zustand in Rüdesheim, wenn die Schranken am Bahnübergang sich senken. Stillstand ist bei der Beseitigung dieses Zustandes momentan offenbar auch eingetreten. Aus der Presse musste Landrat Sandro Zehner erfahren, dass das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) von Hessen Mobil erarbeitete Machbarkeitsstudie nach zwei Jahren Prüfzeit an Hessen Mobil mit der Bitte um Neubewertung der Ergebnisse zurückgegeben hat.

 

Dass diese Neubewertung eine abermalige zeitliche Verzögerung des Umbaus des Rüdesheimer Bahnübergangs bedeutet, ist für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Touristen, die die Region besuchen nicht akzeptabel. Daher hat Landrat Sandro Zehner sich in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Volker Wissing gewandt. Sein Appell: 

Nachdem 2012 der Bahntunnel für Rüdesheim gescheitert ist, in darauffolgenden zehn Jahren eine Machbarkeitsstudie für den Umbau des Bahnübergangs erarbeitet wurde, muss nun eine Entscheidung getroffen werden. Alle Argumente und Ergebnisse liegen auf dem Tisch und ich bitte Sie dringend darum, mit der Planung für die Bahnunterführung zu beginnen. Sonst befürchte ich, dass die Menschen in Rüdesheim und die Touristen im Rheingau noch 2040 lange vor geschlossenen Schranken stehen müssen.

 

Laut Berichterstattung in der Presse werden als Gründe der geforderten Neubewertung der Machbarkeitsstudie die Themen „Finanzierung des Umbaus“ und „Sperrzeiten der B 42“ genannt. Landrat Sandro Zehner betont in seinem Schreiben daher: „Diese Aspekte wurden in der Machbarkeitsstudie bereits intensiv und umfassend untersucht und diskutiert. Sicherlich ist eine Überführung des Straßenbauwerks die finanziell günstigere Lösung, sie ist aber mit dem Welterbestatus des Oberen Mittelrheintals nicht vereinbar. Aus Richtung Rheinhessen in den Rheingau gesehen, soll nicht ein Verkehrsbauwerk zur Bahnüberführung als erstes sichtbar sein, sondern die Weinhänge des Rheingaus. An dieser Einschätzung wird sich auch nach erneuter Prüfung nichts ändern. Auch die mit der Unterführung verbundenen längeren Sperrzeiten der B 42 sind bekannt und wurden im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung kommuniziert.“

 

Landrat Sandro Zehner hatte sich zuletzt im Oktober 2023 schriftlich an Bundesverkehrsminister Wissing gewandt. Dabei ging es um den Güterverkehr im Mittelrheintal, wo ebenfalls eine Entlastung der Bürgerinnen und Bürger das Ziel sein muss. Bereits in diesem Schreiben drückte Landrat Zehner seine Verwunderung über die immer noch nicht erfolgte Entscheidung zur Machbarkeitsstudie bezüglich des Bahnübergangs Rüdesheim aus. Die nun geforderte Neubewertung wird einen bereits seit vielen Jahren laufenden Planungsprozess weiter zurückwerfen, beklagt der Landrat in seinem jetzigen Schreiben an das Bundesverkehrsministerium: „Als die Planungen für die Bundesgartenschau im Mittelrheintal vor acht Jahren begannen, bin ich davon ausgegangen, dass der Bahnübergang bis zum Jahr 2029, dem Jahr der Ausrichtung der Bundesgartenschau, beseitigt sein wird. Im Zuge der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie für einen Umbau durch Hessen Mobil ist deutlich geworden, dass die Realisierung erst in den 2030-er Jahren beginnen wird. Selbst dieses Ziel rückt momentan offenbar in weite Ferne.“

 

Das Schreiben an Bundesminister Volker Wissing geht ebenfalls an die Rheingauer Mitglieder des Hessischen Landtags und die Bürgermeister von Rüdesheim und Lorch. Gemeinsam mit den gewählten Vertretern auf Stadt-, Kreis-, und Landesebene wird sich Landrat Sandro Zehner weiter für die schnellstmögliche Planung und Umsetzung der dringend nötigen Umbaumaßnahmen in Rüdesheim einsetzen.