Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

„Es soll, es darf, es muss gelacht werden“ – Wanderausstellung im Kompetenzzentrum Pflege des RTK offiziell eröffnet


  • Landrat Sandro Zehner und hessische Seniorenministerin Diana Stolz eröffnen Ausstellung ‚Das Alter in der Karikatur‘ gemeinsam
  • Wanderausstellung ist bis Mitte Januar im Kompetenzzentrum Pflege zu sehen
  • Begleitveranstaltungen zum Thema „Alter“ finden im Dezember und Januar statt

 

Mäuse fangen geht im Alter auch mit dem Gebiss, wenn man keine Mausefalle hat. Wenn Senioren langsam auf der Straße unterwegs sind, verursachen sie keinen Stau, sondern haben eben direkt „mehr als 5 Follower“. Nur zwei Beispiele, die zeigen wie sich in dieser Ausstellung die Kunst der Karikatur mit dem Alter beschäftigt. Auch wer schon immer wissen wollte, wie Pippi Langstrumpf als Oma mit Falten und grauem Haaransatz aussieht, wird hier fündig. Die Wanderausstellung „Das Alter in der Karikatur“ macht ab jetzt Station im Kompetenzzentrum Pflege in Bad Schwalbach.

 

„Ich finde ja, älter werden und das Alter sind etwas ganz wunderbares, denn das Gegenteil – nicht alt werden- ist ja eine ganz traurige Geschichte“, erklärt Landrat Sandro Zehner bei der Eröffnung. „Daher ist der Ansatz, sich mit dem Alter und allem was damit einhergeht mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern zu beschäftigen, genauso wunderbar. Wir haben uns die Bilder eben angeschaut und wirklich teilweise herzhaft gelacht. Ich lade daher alle Menschen im Rheingau-Taunus-Kreis ein, hier vorbeizukommen und dieses wichtige Thema ‚Alter‘ mal ganz anders zu betrachten und zu erleben.“

 

„Die Bilder sind wirklich wunderbar“, ergänzt Diana Stolz, die erste Seniorenministerin in Hessen. „Man stolpert über manche Karikaturen, sie regen auch zum Nachdenken an und die eigenen Stereotype, die man im Kopf hat werden infrage gestellt. Denn ‚älter werden‘ hat heute so viele Facetten, ist unterschiedlich und vielfältig und diese Bilder sorgen dafür, dass man sich fragt, welche dieser Stereotype man aufbrechen kann, und wo man auch über sich selber schmunzeln darf. Diese Ausstellung macht vor allem Spaß und das ist gerade in der jetzigen Zeit wirklich wichtig, dass wir Spaß haben. Daher danke ich dem Rheingau-Taunus-Kreis sehr dafür, dass dieses Thema hier aufgegriffen und sichtbar gemacht wird.“

 

Die Ausstellung „Das Alter in der Karikatur“ knüpft an ein Forschungsprojekt ihrer Initiatorin, Kuratorin und Veranstalterin Dr. med. Dr. phil. Franziska Polanski am Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg an. Sie entführt den Betrachter hinter die rationalen Fassaden eines politisch korrekten, gesellschaftlichen Altersdiskurses, hinter die Kulisse des eigenen Selbstbildes und offenbart überraschende Erkenntnisse – über eigene Einstellungen zum Alter und gesellschaftliche Altersstereotype. Unabhängig davon geht es natürlich ums Lachen über ein ungeheures Phänomen, das alle angeht: das Alter(n).

 

Kuratorin Dr. med. Dr. phil. Franziska Polanski betont bei ihrer Einführung vor zahlreichen Gästen und Besucherinnen und Besuchern die Hintergründe und Ziele der Ausstellung: „Es soll, es darf, es muss gelacht werden. Das ist der allererste und wichtigste Sinn dieser Ausstellung. Es gibt Diktaturen auf der Welt, wo das Lachen verboten ist. Auch in unserer Gesellschaft wird das Lachen durch ‚Political Correctness‘ in verschiedensten Dosierungen manchmal ins Hinterzimmer verbannt. Aber: es wird weiter gelacht. Lachen lässt sich nicht verbieten!“

 

Bekannte zeitgenössische Karikaturisten und Meister der komischen Kunst wie Gerhard Haderer, Franziska Becker, Greser & Lenz, Gerhard Glück, Ernst Kahl und viele andere sind in der Wanderausstellung zu bewundern. In den ausgestellten Karikaturen geht es um Golden Ager, Körperoptimierung und Antiaging ebenso wie um Demenz, Pflege und Gebrechlichkeit, Generationenkonflikte und demografischen Wandel. Aber auch die klassischen Themen der Alterssatire kommen nicht zu kurz.

 

Die Wanderausstellung ist zu folgenden Zeiten geöffnet:

Zeitraum: 13. November 2024 bis 15. Januar 2025

Ort

Kompetenzzentrum Pflege (Tannenwald-Residenz)

Martha-von-Opel-Weg 31

65307 Bad Schwalbach

Öffnungszeiten:

  • Mo bis Do 7:30 bis 12:00
  • Fr 7:30 bis 13:00 Uhr
  • Mo, Mi, Do 13:00 bis 16:00 Uhr
  • Di 13:00 bis 18:00 Uhr

 

Für den Ausstellungszeitraum sind verschiedene Beiträge rund um das Alter(n) im Kompetenzzentrum Pflege geplant:

  • 2. Dezember 2024
    • 16:30 bis 18:30 Uhr
    • Alter(n) in Vielfalt
    • Elke Kreß und Markus Johannes, Hessische Fachstelle für LSBT*-im Alter, Frankfurt

  • 16. Dezember 2024
    • 16:30 bis 18:30 Uhr
    • Alter(n) in anderen Kulturen
    • Prof. Dr. Moustafa Selim, Geisenheim

  • 14. Januar 2025
    • 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr
    • Alter(n) in Deutschland
    • “Lange Nase, spitzes Kinn, sitzt gewiss der Teufel drin.” Stereotype und Abwertung älterer Frauen in der deutschen Gegenwartsgesellschaft
    • Dr. med. Dr. phil. Franziska Polanski, Heidelberg