Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

Erhalt alter Kirschsorten: Pflanzaktion in Walluf setzt starkes Zeichen für Biodiversität


Es ist eine ganz besondere Pflanzaktion: Gemeinsam mit den ehrenamtlich engagierten Rentnerinnen und Rentnern des „Rheinadel“, der Gemeinde Walluf und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des RTK wurden seltene, alte Kirschbaumsorten in einem geschützten Landschaftsbestandteil (GLB) gepflanzt. Die Flächen stehen bereits seit 1993 unter Naturschutz.

Unter fachkundiger Anleitung der UNB, mit Unterstützung des örtlichen Bauhofs sowie der Jugendfeuerwehr Oberwalluf konnten Kirschbäume gepflanzt werden, die im Zuge einer Sortenkartierung 2023 identifiziert und anschließend veredelt wurden. Zu den nachgepflanzten Sorten gehören u.a. Geisepitter, Jaboulay sowie seltene Sorten wie Westfälische Braune Leber und Winklers Frühe.

„Der Erhalt alter Süßkirschsorten ist essenziell für die Artenvielfalt. Diese seltenen Sorten, die im Erwerbsanbau nicht mehr zu finden sind, wurden speziell für Oberwalluf kartiert, veredelt und nun gepflanzt. Dank der Pflege durch den ‚Rheinadel‘ und die Jugendfeuerwehr sichern wir diese Vielfalt für die Zukunft“, betont RTK-Umweltdezernentin Dr. Heidrun Orth-Krollmann.

Der Hintergrund: Streuobstwiesen gelten nach dem Hessischen Naturschutzgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz als gesetzlich geschützte Biotope und spielen eine zentrale Rolle in der Biodiversitätsstrategie des Landes Hessen. Der bisherige Kirschbaumbestand in Oberwalluf ist jedoch überaltert, und viele der Bäume befinden sich im Absterbeprozess.

Die Gemeinde Walluf unterstützt das Projekt aktiv – Bürgermeister Nikolaos Stavridis und Bauhofmitarbeiter waren bei der Pflanzung vor Ort. Die langfristige Pflege und Sicherung der neuen Bäume wird durch die Untere Naturschutzbehörde des Rheingau-Taunus-Kreises, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes und der örtlichen Jugendfeuerwehr sichergestellt. Umweltdezernentin Dr. Heidrun Orth-Krollmann wird ebenfalls bei Treffen zum regelmäßigen wässern, schneiden und kontrollieren der neuen Bäume dabei sein.

Die Pflanzung wurde aus Fördermitteln (sogenanntem „naturschutzrechtlichem Ersatzgeld“) des Landes Hessen finanziert und setzt ein starkes Zeichen für den Schutz wertvoller Kulturlandschaften und die Bedeutung gemeinschaftlichen Engagements. Der Rheingau-Taunus-Kreis bedankt sich für den ehrenamtlichen Einsatz, sowie die Unterstützung von Kommune und Land.