Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern fördern: Fachtag bietet Infos und Austausch rund um Kinderrechte und Familie


Logos Präventionskette Hessen, Frühe Hilfen RTK und RTK

Unter dem Motto „Zwischen Resignation und Aktivismus – Kinderrechtsbasierte Erziehungs- und Bildungspartnerschaften“ haben sich im Rheingau Atrium in Geisenheim bei einem Fachtag des Rheingau-Taunus-Kreises rund 50 pädagogische Fachkräfte informiert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kitas, Schulen und Beratungsstellen sprachen dabei insbesondere über die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Eltern, um die Bildungs-und Entwicklungschancen von Kindern zu fördern. Der Fachtag ist als gemeinsame Veranstaltung der Frühen Hilfen Rheingau-Taunus-Kreis, sowie als Auftaktveranstaltung im Kreis für die

„Präventionsketten Hessen“ ausgerichtet worden.

Mit einem Fachvortrag von Miriam Zeleke, der Beauftragten für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration zum Thema „Kinderrechtsbasierte Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ wurde der Fachtag eröffnet: „Kinder besitzen von Anfang an das Recht auf Beteiligung, Förderung und Schutz. Und wir Erwachsene müssen unser Handeln gleichermaßen, als Eltern und auch als pädagogische Fachkräfte, konsequent am Wohl und den Rechten der Kinder auszurichten. Damit dies gelingen kann, sind Informationen über die Kinderrechte, Kommunikation und Austausch wichtig und immer wieder auch die Sicht und Meinung der Kinder einzubinden.“, betont Miriam Zeleke.

Im Rahmen des Fachtages bekamen die pädagogischen Fachkräfte in zwei Workshops die Möglichkeit stärker in den Austausch und in die Entwicklung von Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten der Umsetzung zu gehen. In dem einen Workshop vertiefte Miriam Zeleke das Thema

„Kinderrechtsbasierte Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ und in dem anderen Workshop nahmen Dennis Molter und Jens Jekewitz vom Verein für individuelle Erziehungshilfen e. V. in Wiesbaden das Thema Väterarbeit in den Fokus.

Zunehmend wird in Einrichtungen, die Angebote für Familien machen, darüber nachgedacht, wie Väter besser angesprochen, erreicht und nachhaltig eingebunden werden können. Väter sind aus vielerlei Gründen meist weniger präsent in Einrichtungen wie Kitas und Schulen als Mütter. Woran dies liegt, darüber tauschten sich die Teilnehmenden aus und kamen zum dem Ergebnis, dass sich einige Väter durch die bisherige Elternarbeit nicht angesprochen fühlen oder angesichts der geringen Präsenz von Männern in manchen Angeboten eher unwohl oder fehl am Platze. Damit verbunden sind zugleich ein Wandel und eine Vervielfältigung der Bilder von Vaterschaft, Männlichkeit und Familie. Väterarbeit ist vielfältig, dies wurde während des Workshops deutlich. Die Arbeit mit Vätern kann aus Angeboten zur Alltags-, Lebens- und Freizeitgestaltung, zum Austausch und der Vernetzung, zur Beratung, Begleitung bzw. Coaching mit und ohne Kind bestehen. Sie beabsichtigt die Stärkung fürsorglicher Ressourcen, der Vermittlung von pädagogischem Wissen oder Informationen zu organisatorischen und rechtlichen Fragen.

Mit dem Landesprogramm „Präventionsketten für ein gelingendes und gesundes Aufwachsen für alle Kinder von 0-10 Jahren in Hessen“ wurde 2022 eine neue Initiative auf den Weg gebracht. Sie unterstützt Kommunen dabei, ganzheitliche und passgenaue Präventionskonzepte für Kinder und ihre Familien zu entwickeln. Es soll eine integrierte kommunale Präventionsstrategie zur Verminderung der Folgen von Kinderarmut in Hessen aufgebaut werden. Der Rheingau-Taunus-Kreis ist eine teilhabende Kommune. Frühe Hilfen sind Angebote für Familien mit Kindern bis drei Jahre, ab der Schwangerschaft. Sie sind niedrigschwellig und richten sich besonders an Familien in belasteten Lebenslagen. Frühe Hilfen dienen der Stärkung der elterlichen Beziehungs- und Versorgungskompetenz. Sie bieten Eltern Unterstützung, Beratung und Begleitung. Ziel ist es, jedem Kind eine gesunde Entwicklung und ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen.

Angebote der Frühen Hilfen kommen aus verschiedenen Systemen, insbesondere aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Frühförderung und der Schwangerschaftsberatung. Fachkräfte dieser Bereiche arbeiten eng zusammen, um Eltern bei der Betreuung und Förderung ihrer Kinder zu unterstützen. Sie werden in lokalen Netzwerken koordiniert.

Mehr Informationen über die Frühen Hilfen im RTK:

https://www.rheingau-taunus.de/informieren-beantragen/kinder-jugend-familie/fruehe-hilfen/

Mehr Informationen über die Präventionsketten:

https://praeventionsketten-hessen.de/praeventionsketten-hessen/kommunen/rheingau-taunus