Josef-Staab-Platz Kiedirch mit Wiese und Bäumen mit Blick auf das Kiedricher Rathaus und die Kirche St. Valentinus und Dionysius

Kiedricher Rathaus

Blick auf den Josef-Staab-Platz

Was uns im Jahr 2100 bewegt - Schülerwettbewerb Mobilität zeigt geniale Zukunftsideen aus dem RTK


 

  • Mit dem „Switchpod“ zur Schule oder über solarbetriebene Bürgersteige zum Einkauf
  • Schülerinnen und Schüler aus dem RTK präsentieren beim Finale 15 Zukunftsvisionen
  • Platz 1 wird mit 1.000€ Preisgeld ausgezeichnet

Ein typischer Montagmorgen im Jahr 2100. Wir laufen über solarbetriebene Förderbänder zur Arbeit. Schülerinnen und Schüler fliegen mit einem Jetpack oder per Hyperloop zum Unterricht und beim Gassi gehen gleitet man bequem mit dem X-Board über die Straße. Alles ganz normal. Alles Ideen der Schülerinnen und Schüler aus dem Rheingau-Taunus-Kreis. Und eine dieser Ideen hat den ersten Platz beim Schülerwettbewerb Mobilität geholt.

 

Das große Finale des Schülerwettbewerbs Mobilität im Kreishaus in Bad Schwalbach zeigt die 15 besten eingereichten Projekte und belohnt Platz 1-4 mit Preisgeldern, einer schicken Urkunde und persönlichen Glückwünschen von Landrat Sandro Zehner. Es gibt drei Kategorien, nach Alter gestaffelt und die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Projekte in allen möglichen Formaten einreichen. Das Finale läuft komplett multimedial. Die Finalisten präsentieren Podcasts, Videos, Präsentationen und sogar ein Buch und ein kurzes Theaterstück.

 

Die ersten, die auf die Bühne kommen sind Carla und Clara. Beide sind 15 und besuchen die 9. Klasse der St. Ursula Schule Geisenheim. Ihre Idee: das Solarlaufband. Das sind quasi solarbetriebene Bürgersteige die uns wie Förderbänder voranbringen. Wir sollen aber auch darauf laufen und nicht nur stehen, denn zusätzlich zum Solarstrom wird auch durch die Bewegung der Menschen die nötige Energie zum Antrieb erzeugt.

„Wir waren zusammen im Urlaub und haben uns auf diesen Förderbändern am Flughafen gedacht: Das müsste man mit Solarenergie betreiben und überall haben. Das fanden wir eine ziemlich geniale Idee und deswegen stehen wir heute hier.“, erklären beide lachend.

 

Die Idee findet auch das Publikum genial und gibt Clara und Carla die meisten Punkte in ihrer Altersklasse. Abstimmen dürfen alle, die heute im Kreishaus dabei sind. Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer. Nur für sich selber abstimmen ist nicht erlaubt. Die drei Sieger der jeweiligen Altersklassen plus der sogenannte „Lucky 4th“, also der glückliche Vierte, kommen in die Endausscheidung.

 

Die Ideen der Schülerinnen und Schüler zeigen vor allem: egal, wie die Mobilität 2100 aussieht, sie soll nachhaltig, umweltfreundlich, wandelbar und für alle verfügbar sein. Liam, Elyan und Lewin Bauer vom Gymnasium Eltville präsentieren den Schwitchpod. Der ist individuell anpassbar mit einem Automodul und einem Drohnenmodul. Alles ist digital miteinander vernetzt und kann on-demand gebucht werden.

 

Ein eigenes Auto braucht keiner mehr. Stau, Parkplatzsuche und Umweltbelastung sind bei diesen Ideen Vergangenheit. Das begeistert auch Landrat Sandro Zehner:

„Die Schülerinnen und Schüler haben uns ganz viele Ideen mitgegeben. Mal sehen, was wir davon zuerst umsetzen können. Fliegende Taxis oder salzwassergetriebene Fortbewegungsmittel wären sicher auch bei uns im Kreis eine starke Innovation. Mich beeindruckt vor allem, wie die Finalisten sich hier präsentieren und wie kreativ sie sind. Wir sehen hier selbstgemachte Stop-Motion Videos, gemalte Bilder, unglaublich hochwertige Präsentationen. Das zeigt, wie intensiv und kreativ die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Thema beschäftigt haben und wie wertvoll so ein Wettbewerb sein kann.“

 

Auf der Bühne stehen mittlerweile Margareta und Wilhelmina White, acht und neun Jahre alt, von der Walluftalschule, die mit ihrem Video das Publikum begeistern. Ihre phantastischen Botschaften (mit wunderbaren selbstgemachten Sound-Effekten untermalt): elektrische Tiere und Fabelwesen bekommen einen eigenen Fahrstreifen auf der Straße und Lichtwellen von Raumschiffen sind in Zukunft gesund und gut für die Umwelt. Natürlich schaffen auch sie es in das Finale der besten vier.

 

Während die letzten Stimmen ausgezählt werden sorgt das Moderatoren-Team Benita Bender und Henrik Saufaus von der Schülervertretung im RTK mit einer La Ola Welle und Mitmachaktionen fast schon für Stadionatmosphäre im Kreishaus. Der ganze Saal kommt in Bewegung. Schließlich geht es hier um Mobilität. Und genau dieses Wort müssen alle lautstark zusammen hinbekommen: „Gebt mir ein M… gebt mir ein O…“ Alle machen mit und so wird schnell klar: weder um die Mobilität noch den Moderatoren-Nachwuchs im Landkreis müsste man sich Sorgen machen.

 

Im großen Finale zählt der olympische Gedanke: dabei sein ist alles. Trotzdem gibt es heute Gewinnerinnen. Den begehrten ersten Platz und 1.000€ Preisgeld holen sich Carla und Clara mit ihrer Idee des solarbetriebenen Förderband-Bürgersteiges und können es kaum fassen:

„Wir hätten nie im Leben damit gerechnet, dass wir gewinnen. Das ist irre.“ Auf die Frage, was sie mit dem Preisgeld planen, müssen sie kurz überlegen, wissen es dann aber schnell ganz genau: „Die Idee ist im Urlaub entstanden, da wäre es ja nur passend, wenn wir mit dem Preisgeld jetzt auch wieder einen schönen Urlaub machen.“, sagen Clara und Carla strahlend.

 

Auch die Plätze 2- 4 bekommen Preisgelder in Höhe von 500 bzw. 250 Euro. Zum Abschluss werden noch jede Menge Fotos mit den Urkunden und dem Landrat gemacht und einen wunderbaren Konfettiregen gibt es auch noch für die Finalisten. Es ist einer der Momente, in dem es nur Gewinner gibt: die kreativen Schülerinnen und Schüler, die Kreisentwicklung des RTK, die den Wettbewerb organisiert und durchgeführt hat und vor allem die mobile Zukunft, die um viele phantastische Ideen reicher ist.