- Rathaus & Bürger
- Wohnen & Leben
- Freizeit & Tourismus
4. Neujahrsempfang der Gemeinde Kiedrich
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
- © Andrea Melüh Fotografie
Am Montag, den 13.01.2025 war es soweit. Im großen Saal des Bürgerhauses wurde der 4. Neujahrsempfang der Gemeinde Kiedrich gefeiert. Über 250 Bürgerinnen und Bürger, darunter Vertreter der Politik, der Gemeindekörperschaften, den Bürgermeisterkollegen, den Kirchen, der Wirtschaft, aus Verwaltung, von den Vereinen, der Schule und den Kindergärten, Verbänden, Initiativen sowie weiterer Repräsentanten des öffentlichen Lebens sind der Einladung gefolgt.
Umrahmt wurde der Neujahrsempfang mit Darbietungen der KCV Big Band. Die Kiedricher Sternsinger brachten den Segen Gottes und sammelten für Kinder in der Welt, denen es nicht so gut geht.
Die Begrüßung der Gäste erfolgte durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Frau Beate Schmidt.
„Die Zukunft ist nicht vorhersehbar, aber sie ist gestaltbar.“ Mit diesem Zitat des amerikanischen Autors Jim Rohn hieß Bürgermeister Steinmacher die Besucher ebenfalls willkommen.
Er wies zu Beginn darauf hin, „dass wir in schwierigen Zeiten leben.“ Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Herausforderungen bei Migration und Integration, Polarisierung und Wirtschaftsprobleme: Die Konflikte und politischen Unruhen in verschiedenen Teilen der Welt unterscheiden sich insofern von früheren Krisen, als die Auswirkungen inzwischen viel direkter auch auf Kommunalebene zu spüren sind.
Die deutsche Wirtschaft sei 2024 wenig erfolgreich verlaufen und der von Trump angekündigte Weg des ökonomischen Protektionismus mit steigenden Zöllen, bellaste die wirtschaftlichen Beziehungen.
Mit Blick auf das Bündnis Sahra Wagenknecht und die Wahlerfolge der AfD betonte er, dass die Polarisierung in der deutschen Gesellschaft weiter zunimmt. Putin setze den Angriffskrieg in der Ukraine mit unveränderter Härte fort. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten forderten immer wieder neue Opfer.
Zur Demokratie gehörten Demonstrationen und Debatten. Die Grenze sei aber dort überschritten, wo zu Hass und Gewalt aufgerufen werde. Aber auf all das mit Wut zu reagieren, sei keine gute Idee, „denn Wut ist kein guter Ratgeber in einer Demokratie.“ Mit Entsetzen und Fassungslosigkeit gedenke auch er allen Betroffenen des brutalen Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Hier müsse der Rechtsstaat eingreifen.
Mit der Neujahrsrede, die mit Bildern und Videos unterlegt war, schaffte Bürgermeister Steinmacher einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate aber ebenso einen Ausblick auf die Zukunftsprojekte.
Er machte deutlich, „dass für mich als Bürgermeister im 20. Jahr meiner hauptamtlichen Tätigkeit mein Handeln und Tun auch weiterhin im Interesse der Menschen und der Entwicklung unserer Gemeinde und unserer Region liegen.“ Er dankte allen für ihre uneingeschränkte Unterstützung, „denn ein Erfolg bemisst sich nicht an einer Person allein.“ Er nannte aber auch die finanzielle Situation der Kommunen als größte Krise, die es zu bewältigen gilt. „In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten, einander unterstützen und gemeinsam nach Lösungen suchen.“ Er appellierte für Solidarität und Toleranz.
Sichtbar ergriffen erinnerte Steinmacher an den Tod von Karl Hardt und Anne Linke-Diefenbach. Mit diesen habe Kiedrich zwei verdiente Persönlichkeiten verloren, „die das Leben in unserer Gemeinde geprägt und mit ihrem bemerkenswerten Engagement sehr viel bewirkt und herausragende Verdienste erworben haben. Beide waren für uns alle ein Vorbild.“ Nach der Wahl zum neuen Seniorenbeirat der Gemeinde im Oktober wurde, wie er sagte, in der konstituierendden Sitzung im Januar Werner Rogler zum 1. Vorsitzender gewählt. Er dankte allen Mitgliedern des Vorstandes für ihr Engagement für die Senioren. Seit Februar habe Kiedrich mit Alfred Zeller einen ehrenamtlichen kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderung.
Danke sagte Steinmacher auch der Rheingauer Volksbank für ihre enorme Spendenleistung im Jahr 2024 in Höhe von 210.000 € für ihre Region. Ferner dankte er allen, die sich ehrenamtlich in der „Zentrale Wohnberatungsstelle Oberer Rheingau“ engagieren. Nach der Veranstaltung des Bündnisses „Demokratie und Vielfalt Rheingau“ gegen Rechtsextremismus im Januar, bei der sich unter den über 3.000 Teilnehmern auch viele Kiedricher Bürger befanden, erstellten Teilnehmer Wimpel unter dem Motto „Demokratie und Vielfalt", die seit Ende des Jahres auf dem Josef-Staab-Platz aufgehängt wurden und in den nächsten Wochen in einer anderen Kommune zu sehen ist.
Im Februar begann der Glasfaserausbau, welcher bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Der Kirchenbau-Verein feierte den Abschluss der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen des Kiedricher Kirchenensembles mit allen Beteiligten mit einem Dankesfest. Einen „überwältigenden und großen Erfolg“ nannte Bürgermeister Steinmacher die Benefizweinprobe zugunsten der am seltenen Gendefekt „MSDMS“ erkrankten Marleen. Der Scheck in Höhe von mehr als 18.000 Euro wurde dem Vater Fabian Sohlbach überreicht.
2025 soll unter anderem die Entwicklung des Baugebietes Hochfeld vorangetrieben werden . Derzeit wird die Ausarbeitung des Bebauungsplanes von dem zuständigen Stadtplanungsbüro vorbereitet. Die ersten Ergebnisse der Erschließungsplanung fließen im Frühjahr 2025 in die Entwurfsplanung mit ein. 160 Menschen sind derzeit interessiert an einem Bauplatz in Kiedrich.
Auch in Sachen Verlagerung des Baubetriebshofes gehe das Bauleitplanverfahren mit großen Schritten voran, berichtete Bürgermeister Steinmacher weiter. Weitere Punkte für 2025 sind die Teilnahme am Landesprogramm „Dorferneuerung“, vor allem mit der Nutzung der Alten Schule, der Bau eines neuen Spielplatzes am Weinstandgelände, die Fortführung der Renaturierung des Kiedrichbaches im Programm „100 wilde Bäche“ und die Gewährleistung des Brandschutzes durch die Beschaffung eines neuen Staffellöschfahrzeuges. Hinzu kommen die Planungen bezüglich eines neuen Kindergartens und einer Seniorenwohnanlage.
Die Gemeinde Kiedrich freut sich auf die bevorstehende Eröffnung des „Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat“ auf dem Kiedricher Hahnwald. Anfang Februar können die ersten 80 Zimmer gebucht werden. Mit dem zweiten Bauabschnitt mit weiteren 110 Zimmern und einem Spa- und Wellnessbereich werde noch in diesem Jahr begonnen.
Die im Februar konstituierte Steuerungsgruppe zur Dorfentwicklung begleite den gesamten Prozess und bilde ein zentrales Element der Bürgermitgestaltung. Dabei gehe es um die Förderung von Privatmaßnahmen, ehrenamtlicher Kleinprojekte und die zukünftige Nutzung der Alten Schule.
Beim Bürgerentscheid zur Windkraft innerhalb der Vorrangflächen im Kiedricher Gemeindewald stimmte eine Mehrheit im Juni mit Nein, dafür soll auf den Hahnwaldwiesen ein Sondergebiet „Freiflächenphotovoltaik“ ausgewiesen werden. Hierzu fanden zwei Bürger-Informationsveranstaltungen statt. Mit der Ausschreibung und dem Bau sei 2025/2027 zu rechnen.
Seit Mai 2024 wird mit Eltville, Schlangenbad und Oestrich-Winkel ein integriertes Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Dieses soll dazu dienen, die noch zu erwartenden Folgen des Klimawandels zu gestalten.
Wie jedes Jahr beteiligte sich Kiedrich unter dem Motto „Fahrende Straußwirtschaft“ am Hessentag, der 2024 in Fritzlar stattfand.
Bürgermeister Steinmacher erinnerte an den jährlich stattfindenden Soccercup des 1. FC Kiedrich und das Fußballcamp mit insgesamt circa 350 Sportlern. Dabei lobte er die vorbildliche ehrenamtliche Jugendarbeit im Verein.
Die Zusammenlegung von Seniorenfrühschoppen und Mundart-Matinée bezeichnete er als richtig. Gleichzeitig blickte er auf ein erfolgreiches Senioren-Sommerfest mit 400 Teilnehmern im Juli zurück.
„Beim traditionellen Helferfest für alle Akteure des Eltviller Tisches habe ich mich zusammen mit meinen Kollegen aus Eltville und Walluf für das herausragende Engagement bedankt“, wies Steinmacher darauf hin, dass derzeit über 700 Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. Noch in diesem Monat erweitere der Tisch das Angebot für Kiedricher Senioren mit geringem Einkommen.
Bürgermeister Steinmacher freue sich sehr, dass dem Chor mittlerweile wieder über 30 Kinder und 30 Erwachsene angehören. Dies sei den pädagogischen und musikalischen Fähigkeiten von Chorregent Gabriel Heun zu verdanken. Er fand das jährliche Adventskonzert der Kiedricher Chorbuben wieder eine gelungene Darbietung.
Nachdem Bürgermeister Steinmacher an die vielen Vereinsjubiläen erinnert hatte, wies er darauf hin, „dass wir die Krisen der Welt auch bei unseren Bauprojekten spüren, die viel teurer als geplant werden.“ Hinzu kämen Lohnsteigerungen und Inflation, die Sach- und Dienstleistungen verteuerten. Deshalb schließe der einstimmig beschlossene Haushalt mit einem Defizit in Höhe von 477.266 Euro. Dies stehe im Gegensatz zu den Abschlüssen seit 2015, die alle mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen wurden.
Nachdrücklich warb er für die Unterstützung der Bürgerstiftung, „mit der wir wichtige Projekte realisieren können, die vielen Menschen zu Gute kommen und unsere Gemeinschaft stärken.“
Seine Ansprache beendete Bürgermeister Steinmacher mit Wünschen für Glück, Erfolg, Gesundheit, Zuversicht und Zufriedenheit sowie seinem Dank an eine Vielzahl von Adressaten.
Im Anschluss an die Neujahrsrede erfolgte die Ehrung für besondere Leistungen innerhalb des Kiedricher Vereinslebens von Bürgermeister Steinmacher für die 50-jährige Mitgliedschaft und die 44 jährige Vorstandsarbeit beim KCV.
„Du wirst als das Herz und die Seele des KCV „Sprudelfunken“ bezeichnet“, so der Erste Beigeordnete Rüdiger Wolf, der für die Gemeinde Kiedrich die Laudatio hielt. „Mit unermüdlichem Einsatz, Kreativität und einer großen Portion Herzblut hast Du dazu beigetragen, dass der KCV zu dem geworden ist, was er heute ist: Ein Verein der Freude, des Zusammenhalts und der Tradition.“
Winfried Steinmacher begann als Aktiver in der Jugendblaskapelle, später folgte die Zeit in der Tanzkapelle „Flamingos“. Im Juni 1995 wurde er zum Vizepräsidenten des Elferrates und im Jahre 2011 zum Präsidenten ernannt. Seit 14 Jahren ist Winfried Steinmacher verantwortlich für die Prunkkappensitzungen. Er hat auch selbst viele Jahre aktiv in der Bütt gestanden. Zusammen mit dem langjährigen Freund und Wegbegleiter Ralf Falkenstein als „Die Doofen“ wurde das Publikum mit Witz, Charme und einer Prise Humor begeistert.
Die Herzen aller Mitglieder und Gäste hat er mit seiner Leidenschaft, seinem unerschütterlichen Einsatz und seiner positiven Ausstrahlung erobert. Stets wurden die Traditionen der Fastnacht bewahrt und gleichzeitig neue Impulse gesetzt.
Die Entstehung und der Erfolg der "Rheingau-Sitzung" ist seinem Engagement, seinem großen Netzwerk und seinen guten Verbindungen zu den Rheingauer Brudervereinen zu verdanken.
Unzählige Stunden investiert er in die Planung und Organisation der Fastnachts-Veranstaltungen, engagierte sich auf der Bühne, aber auch hinter den Kulissen, damit alles reibungslos abläuft, oft weit über das hinaus, was man von einem Ehrenamtlichen erwarten kann.
Der Höhepunkt der Kiedricher Fastnacht ist der Rosenmontagsumzug, bei dem Winfried Steinmacher als Kapitän das Narrenschiff durch die Kiedricher Straßen lotst und die Gäste zum Feiern motiviert und begeistert.
Rüdiger Wolf erinnert, dass der Verein nicht immer nur rosige Zeiten gesehen hat. Durch Akquise und unermüdlichen Einsatz von Winfried Steinmacher und allen Beteiligten, hat der KCV auch finanziell schwierige Zeiten überstanden.
Winfried Steinmacher sei ein Vorbild für uns alle und der KCV und alle Begleiter der Kiedricher Fastnacht bedanken sich für all die Jahre, die er dem KCV gewidmet hat. Jeder hofft, dass Winfried Steinmacher noch lange Jahre dem Verein zur Seite steht.
Rüdiger Wolf wies darauf hin, dass Winfried Steinmacher nicht nur den KCV Sprudelfunken bereichert, sondern er seit fast fünf Jahrzehnten in fast allen Kiedricher Vereinen passives oder aktives Mitglied sei. Diese seien die tragenden Säulen des Vereinswesens im gotischen Weindorf. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei vorbildlich.
Winfried Steinmacher bedankte sich sichtlich gerührt für den Rückblick auf seine ehrenamtliche Tätigkeit und die Ehrung.